Befruchtungsrate

Das nächste spannende und immer wieder viel diskutierte Thema ist die Befruchtungsrate. 
Bei großen Rassen liegt es in der Natur der Anatomie, dass die Befruchtungsrate geringer ausfällt als bei kleineren Rassen. Was aber nicht bedeuten soll, dass eine Sundheimer oder Brahmahahn keine Top Befruchtungsraten von über 90% erreichen kann. Ein junger agiler Hahn, der alle seine Hennen regelmäßig und  gut tritt ist ein Garant für viele Nachkommen.
Daher ist es wichtig einen guten Hahn zur Verfügung zu haben. Hennen hat man viele, aber nur einen Hahn der seine Gene weiter gibt. Dazu mehr in dem Artikel über die Zucht am Beispiel meiner Sundheimer.
Um die Befruchtungsrate festzustellen kann man eine Probebrut durchführen. Das ist vor der Saison sinnvoll sowie nach der Brutsaison um zu testen, ob der Hahn noch ein weiteres Jahr seinen Job machen darf oder doch lieber gegen einen jüngeren Vertreter ausgetauscht werden sollte. Denn mit zunehmendem Alter lässt auch die Manneskraft (Hahnenkraft) nach. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Hennen nicht zu alt sind.
Wenn man auf eine Top Befruchtungsrate nicht angewiesen ist, kann man natürlich auch gleich seine Brut, zum Bespiel für die kommenden Ausstellungen, durchführen.
Sinnvoll ist auch eine Probebrut wenn man Bruteier abgeben möchte. Wenn die Befruchtungsrate zu schlecht ist, sollte man keine Eier abgeben. Das erspart Enttäuschungen bei Empfänger und zwischenmenschlichen Ärger.
Es kommt aber immer wieder vor, dass Eier unsachgemäß verpackt sind und dadurch keine Küken schlüpfen. Auch sollte man nicht bei Temperaturen unter 6°C verschicken. Da leiden die Bruteier zu sehr.

In den Richtlinien für die Lieferung von Bruteiern durch Mitglieder des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V. ist unter Punkt 1.6 folgendes zu lesen: "Als Normalbefruchtung, die zu einer Ersatzleistung nicht verpflichtet, gilt bei leichten und mittelschweren Rassen eine Befruchtung von 75%, bei schweren Rassen 50%."
Dieses Befruchtungsrate sollte aber deutlich übertroffen werden.

Mein persönlicher Durchschnitt liegt im (gemessen im Februar/März) um die 80 bis 90% bei beiden Rassen.

Wie bei allen Sachen, ist die Kommunikation das A&O. Sollten Eier trotz der oben genannten Punkte, sei es vor der Probebrut oder dergleichen gewünscht werden, sollte dieses angesprochen werden, dass keine Garantie auf die Befruchtungsrate gegeben werden kann.

Ein Tipp: Wenn die Befruchtung nicht den Erwartungen entspricht, kann man bei den großen Rassen die Federn um die Kloake etwas stutzen. Diese sind dann bei dem Tretakt nicht im Weg und somit kann die Befruchtungsrate gesteigert werden. Auf jeden Fall ein Versuch wert.