Geschichten aus dem Hühnergarten

Eiersuche!

Es war einmal ein Hilferuf: "Meine Hennen legen seit Wochen keine Eier mehr." Die Ausgangslage war so, wie man sie bestimmt zu tausenden in den Regionen unseres Landes findet: eine bunte Legetruppe bestehend aus 11 Tieren. 1 Italiener Hahn, Bielefelder Kennhühner, Schwedische Blumenhühner und ein paar Sundheimer Hennen aus meiner Zucht. Die Tiere wohnen in einem großzügigen Stall mit freiem Auslauf. 
Am Telefon wurden einige Frage zur Haltung abgefragt. Ob das Futter umgestellt wurde, nein wurde es nicht, das gleiche Futter wie eh und je. Ob die Hennen in eine verfrühte Mauser gekommen sind, nein alle Federn am Tier. Ob der Stall und die Tiere ungezieferfrei sind, ja keine Milbe o. Ä. zu finden. Ob ein Beutegreifer sein Unwesen getrieben hat und die Hennen einen Schock haben, nein alles friedlich.
Da mir dann auch langsam die Ideen, an was es liegen könnte, ausgegangen sind, stand am nächsten Wochenende ein Besuch auf der Tagesordnung. Vor Ort, ein friedlich und ausgeglichenes Bild. Der Hahn kümmerte sich um seine Damen und es waren absolut keine Auffälligkeiten zu entdecken. Es wurde eine Tasse Tee zusammen getrunken und ich beobachtete die Hühnerschar.
Auf einmal bemerkte ich eine Henne welche zwischen Zaun und Schuppen unter dem Zaun hervorschlüpfte. Keine 2 Minuten später schlüpfte eine andere Henne unter dem Zaun auf dessen andere Seite. Das war zu verdächtig um es zu ignorieren. Den Nachbarn um Erlaubnis gefragt und auf die Suche nach der Henne gegangen.
Und siehe da... unter einem Bambus, in einer Mauerbutte mit etwas Laub darin saß sie -  auf sage und schreibe handgezählten 132 Eiern. 
Aber warum legen 10 Hennen ihre Eier beim Nachbarn unter den Bambusbusch? Die Lösung tat sich auf, als ich die außenliegenden Legenester überprüfte. Diese lagen auf der Sonnenseite mit voller direkter Sonneneinstrahlung. Erschwerend hinzu kam die schwarze Dachpappe mit der die Legenester gegen Feuchtigkeit abgedichtet wurden. Die Temperatur war sehr hoch und davor flüchteten die Tiere in ein Nest, was im kühlen Schatten unter einem Busch lag. Es wurde für Verschattung gesorgt und das Loch unter dem Zaun verschlossen.
Seit diesem Tag legen die Damen ihre Eier wieder brav in die Netzer im Stall. Fall gelöst.


Eine kleine aber feine Überraschung einer Junghenne fand ich im Nest.
Mit nur 8g das leichteste Ei meiner Züchterkarriere. Es war inkl. Eigelb.


Wo Schatten ist, ist auch Licht. Hier 2 Fotos eines Brahma Ei`s mit stattlichen 123g. Wie zu erwarten ein Doppeldotter Ei welches vorzüglich geschmeckt hat.


Die Geschichte über das kleine Küken Isabella

Es war einmal ein zauberhaftes kleines Brahma Küken namens Isabella, das in einem gemütlichen Grundstück bei einem liebevollen Züchter lebte. Isabella war von ihrer Geburt an ein neugieriges und abenteuerlustiges Küken. Ihr Gefieder schimmerte in den schönsten Perlgrau-Tönen und war zudem kunstvoll mit feinen Bändern verziert.

Jeden Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Himmel erhellten, öffnete der Züchter behutsam die Tür zum Hühnerstall. Und wie aus einem winzigen Wirbel heraus huschte Isabella als Erste hinaus in den Garten. Sie flatterte vergnügt über das Gras, pickte hier und dort nach leckeren Körnern und erkundete jeden noch so kleinen Winkel des Gartens.

Ihr Züchter, ein junger Herr mit einem herzlichen Lächeln, beobachtete das quirlige Treiben mit Freude. Er wusste, dass Isabella jeden Tag ihren Ausflug in die Freiheit liebte und gönnte es ihr von Herzen. Er genoss es, das Kleine dabei zu beobachten, wie es in der Sonne badete und verspielt umherwirbelte.

Trotz all ihrer Abenteuerlust und Entdeckerfreude vergaß Isabella nie ihre Gruppe. Am Abend, wenn die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand, kehrte sie stets zu ihren Geschwistern und anderen Küken zurück. Gemeinsam kuschelten sie sich in das weiche Einstreu, um sich vor der Kühle der Nacht zu schützen. Isabella fühlte sich in ihrer Gruppe geborgen und geliebt.

Mit jedem Tag wuchs Isabella heran und ihre Ausflüge wurden immer abenteuerlicher. Sie erkundete nicht nur den Garten, sondern wagte sich auch in den nahegelegenen Nachbarschaft vor. Mit staunenden Augen betrachtete sie die bunt schillernden Vögel, die majestätischen Bäume und hörte das sanfte Plätschern der Poolpumpe.

Ihr Züchter hatte längst erkannt, dass Isabella etwas ganz Besonderes war. Er pflegte eine enge Verbindung zu dem kleinen Küken und erzählte ihm von all den Wundern, die die Welt zu bieten hatte. Und so entwickelte sich zwischen dem Züchter und Isabella eine wunderbare Freundschaft.

Die Zeit verging wie im Flug, und Isabella war zu einer prächtigen jungen Brahma Henne herangewachsen. Doch trotz ihres Wachstums und ihrer Freiheit verlor sie nie ihre Verbundenheit zu ihrem Züchter und ihrer Gruppe. Die täglichen Ausflüge waren zu einem festen Ritual geworden, das alle miteinander verband.

Eines Tages kam der Herbst und mit ihm die ersten kühlen Winde. Isabella merkte, dass ihre Ausflüge nicht mehr so warm und angenehm waren wie zuvor. Aber sie hatte ja ihren Züchter und die anderen Hühner, die sie beschützten und wärmten.

So verging der Herbst, und der Winter hielt Einzug. Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger und kälter. Isabella verbrachte nun mehr Zeit mit ihrer Gruppe im Hühnerstall. Doch sie fühlte sich glücklich und geborgen, denn sie wusste, dass die kalte Jahreszeit dank der Liebe und Fürsorge ihres Züchters und ihrer Gefährten eine gemütliche Zeit werden würde.

Als der Frühling wiederkehrte, spürte man förmlich die Freude in der Luft. Isabella war schon ganz aufgeregt und konnte es kaum erwarten, wieder auf Entdeckungsreise zu gehen. Und so begann das Ritual von Neuem: Jeden Morgen machte Isabella ihren Ausflug in den Garten und kehrte am Abend voller Freude zu ihrer geliebten Gruppe zurück.

Und wenn Isabella nicht gerade auf ihren Abenteuern unterwegs war, saß sie oft dicht neben ihrem Züchter. Er erzählte ihr Geschichten von fernen Ländern, von mutigen Hühnern und von der Liebe, die alles zusammenhielt.

Isabella wusste, dass sie ein gesegnetes Leben führte, denn sie hatte nicht nur ihre Freiheit und Abenteuerlust, sondern vor allem die Wärme einer Familie, die sie liebte und schätzte. Und so lebte sie glücklich und zufrieden, immer mit einem Auge auf die weite Welt gerichtet und dem anderen auf ihre geliebte Gruppe.

Und wenn sie nicht gestorben ist, dann flattert Isabella auch heute noch fröhlich durch den Garten, genießt jeden Moment ihrer Freiheit und kehrt jeden Abend zu ihren Lieben zurück, um von den Abenteuern des Tages zu erzählen. Und so geht die wunderschöne Geschichte von Isabella, dem kleinen Brahma Küken, das als Züchter jeden Tag einen Ausflug in den Garten macht, aber abends immer wieder zu seiner Gruppe zurückkehrt, weiter und weiter.