Absage Bundesschau in Erfurt

Absage: 107. Nationale Bundessiegerschau Erfurt und angeschlossene Schauen – Ein Kommentar

Was heute Mittag mit einem kurzen Posting begann, entwickelte sich im Laufe des Nachmittags zu einer Welle der Enttäuschung und Fassungslosigkeit. Die Bundessiegerschau in Erfurt wurde – wie es in der offiziellen Mitteilung des Landesverbands der Rassegeflügelzüchter Thüringens e.V. heißt – aufgrund des Nachweises des HPAI-Virus (Subtyp H5N1) im Landkreis Greiz abgesagt.

Nachdem die erste Schockstarre nachgelassen hat, stellt sich nun die Frage: Wie geht es weiter?
Ein ganzes Jahr intensiver Arbeit mit und an den Tieren liegt hinter uns. Unzählige Stunden der Vorbereitung, Planung, Abstimmung, Urlaubsanträge und natürlich auch finanzielle Investitionen – alles auf ein Ziel hin ausgerichtet: Erfurt.

Schon im Vorfeld hatte man den Eindruck, dass dem RGZV „Erfordia-Ilversgehofen“ Erfurt e.V. und dem Landesverband Thüringen Steine in den Weg gelegt wurden, wo es nur ging.
Beispielhaft seien hier die Forderungen nach 32 Ordnungskräften oder die Beschilderung sämtlicher Käfigreihen genannt, um das Rütteln an den Käfigen zu verhindern. Bürokratie und Auflagen, die eher abschreckten als unterstützten.

Und dann kursieren noch die Gerüchte – die „durchgeimpften Rassetauben gurren es von den Dächern“: Der oberste Veterinär der Landeshauptstadt soll familiäre Verbindungen zu einem PETA-Vorstandsmitglied haben. Sollte das stimmen, wäre das ein klarer Interessenkonflikt und zumindest ein Hinweis darauf, aus welcher Richtung der Wind wehen könnte.

Die Enttäuschung bei Ausstellern, Besuchern und Organisatoren ist groß. Doch auch hier gilt: Jede Medaille hat zwei Seiten.
Was, wenn tatsächlich ein Fall von H5N1 bei einem Ausstellungstier aufgetreten wäre? Kein Tier hätte die Hallen lebend verlassen – die Folgen für die gesamte Zuchtgemeinschaft wären katastrophal gewesen. Ein Blick nach Mecklenburg-Vorpommern genügt, um zu wissen, was das bedeutet.

Wie so oft im Leben: Egal wie man es macht, es ist am Ende irgendwie falsch.

Die Anmeldungen für Leipzig dürften nun sprunghaft gestiegen sein. Bleibt zu hoffen, dass die LIPSIA nicht das gleiche Schicksal ereilt wie Erfurt.

Zum Schluss bleibt nur eines zu sagen: Danke an alle Organisatoren für die unzähligen Arbeitsstunden, die Kraft und das Engagement, die bereits in die Vorbereitung geflossen sind.

An alle Züchter:
Lasst Euch nicht entmutigen. Stehen wir weiter zusammen, für unsere Tiere und für unser schönes Hobby.

Ein Hinweis an alle Aussteller von Sundheimern: Die Hauptsonderschau finden nunmehr in Magdeburg anlässlich der 26. Landesverbandsschau und 97. Mirama statt.